Die Killer-App der Artusforschung: Hugo Kuhns Doppelwegmodell – Wohl und Wehe eines genialen Wurfs

Vortrag, ca. 120 min.

Der Mediävist Hugo Kuhn schrieb Mitte des 20. Jahrhunderts mit seinem Doppelweg-Modell Forschungsgeschichte: Er schuf ein Strukturmodell, mit dessen Hilfe die zuvor als recht bieder und schlicht erachteten frühen Artusromane Hartmanns von Aue differenziert interpretiert werden konnten. In der Forschung eröffnete dieser Entwurf eine Epoche faszinierender und komplexer Interpretationen der Artusromane, was schließlich aber auch zu Lähmung und Stagnation führte. Und dabei kommt der Begriff „Doppelweg“ im ursprünglichen Entwurf Kuhns – einem kurzen Aufsatz mit dem schlichten Titel „Erec“ – gar nicht vor. Der „Doppelweg“ gibt einen faszinierenden Einblick in sowohl in die Textinterpretation als auch in die Forschungsgeschichte der Mediävistik und bleibt – bei aller notwendigen Kritik – eine Sternstunde der Literaturwissenschaft.


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